2006 stellte Mazda den MX-5 Roadster Coupé vor. Er sollte so offen wie möglich sein und mit geschlossenem Dach alle Vorteile eines Coupés bieten.
Bei geöffnetem Dach sieht der RC kaum anders aus und bietet ebenso viel Frischluft-Freude wie der NC mit Stoffdach. Das Dach trotzt allen Wetterkapriolen und hält den Innenraum leiser und komfortabler bei geschlossener Fahrt.
Das Design des Roadster Coupé wurde in vielen Details optimiert. Der Verdeckkasten ist hier um 40 mm höher, um das zu kaschieren liegt das ganze Heck etwas höher und fällt leicht nach hinten ab. Die Hinterkante des Kofferraumdeckels liegt auch 20 mm höher als beim Roadster, was die Heckpartie bei genauem betrachten etwas runder macht. Zusätzlich sind beim RC die hinteren Radkästen etwas stärker ausgeformt, was ein visuelles Gegengewicht zum höheren Heck schaffen soll. Ein weiteres Designmerkmal ist die Sicke, welche sich vom Verdeckkasten bis zu den Türen hin zieht, so wird verhindert, dass das Heck unnatürlich lang wirkt und Sportlichkeit des MX-5 unterstrichen wird.
Knapp 37 kg Mehrgewicht und 1700 Euro Aufpreis zum Roadster hielten die Fans nicht von einem Kauf ab. Das 3-teilige Kunststoff Klappdach in Verbundbauweise wird in Zusammenarbeit mit Webasto entwickelt. Die äußere Schicht des Daches besteht aus „Sheet Moulding Compound“, ein leichter, steifer und hitzebeständiger Kunststoff-Verbund. Für die innere Schicht verwendet Mazda glasfaserverstärktes Polypropylen, welcher sich auch durch geringes Gewicht und hohe Steifigkeit auszeichnet. Die genarbte Oberflächenstruktur spart, durch den Verzicht eines Dachhimmels, Gewicht und macht optisch eine Lackierung überflüssig.
Kombiniert ist die Haut des Daches nur 20 mm dick und bei weitem nicht so verschleißanfällig wie das Stoffverdeck. Auch die Temperatur- und Geschräuschisolierung kann das Kunststoff-Verbund-Dach besser.
Das komplette Dach wiegt 18 kg mehr und braucht eine 45 mm breitere und 82 mm tiefere Öffnung in der Karosserie. Dazu musste Mazda die leichte Karosserie des Roadsters verstärken, was durch 1,8 mm dicke Verstärkungswinkel in den beiden Ecken des Verdeckkastenausschnitts, seitlichen Trägerprofilen mit geschlossenen Querschnitt sowie ein von 0,7 auf 1,8 mm verstärktes Blech am Übergang vom oberen Verdeckastenrand zum Kofferraumdeckel erreicht wurde. Der Kofferraumdeckel des Roadster Coupés ist aus Stahl statt Aluminium. Mit diesen Schritten erreichte Mazda beim RC die gleiche Verwindungssteifigkeit als beim Stoffdachmodell. Den Rest des Gewichtes benötigen die 4 Elektromotoren, die das Klappdach in weniger als 20 Sekunden öffnen oder schließen.
Der Innenraum ist bis auf die zwei Tasten für die Verdeckbetätigung weitgehend unverändert geblieben. Lediglich die Staufächer direkt hinter den Sitzen mussten aus platztechnischen Gründen weichen. Des Weiteren setzte Mazda dem serienmäßigen Windschott ein Leitprofil ein, welches die Luft nach oben ablenkt und um weitere unerwünschte Luftwirbel im Cockpit zu vermeiden, was nicht nur dem Komfort sondern auch den Innengeräuschpegel zu Gute kommt. Auch bei geschlossenem Dach verringert sich der Lärmpegel im Innenraum um 8 dB bei 120 Km/h gegenüber der Stoffmütze.
Optimierung wurde nicht nur im äußeren Bereich des Roadster Coupés großgeschrieben, auch unterm Blech hat Mazda einiges verändert. Geschlossen ist der RC etwas steifer als der normale Roadster und der Schwerpunkt verlagerte sich auch mehr nach vorne. Damit diese kleinen Unterschiede sich im Fahrverhalten möglichst wenig bemerkbar machen wurde die Feder/Dämpferabstimmung an der Hinterachse optimiert. Verstärkte Stabis (von 21 auf 22,1 mm) an der Vorderachse und neu abgestimmte Stoßdämpfer vorne komplettieren die Fahrwerksoptimierung, sodass das gewohnt knackige und präzise Fahrverhalten des Roadsters nicht nur erhalten bliebt, sondern sogar noch ausgewogener und beherrschbarer machte.
Hier ein kleiner Film über den Roadster Coupé